Füüf Frage - ei Gschicht

Katharina Locher - Erbrechen war gar nicht so schlimm

June 26, 2023 Simon Keller Season 3 Episode 3
Füüf Frage - ei Gschicht
Katharina Locher - Erbrechen war gar nicht so schlimm
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"Bei unserer Hochzeit fragte mich ein People-Magazin an, ob sie Fotos machen könnten. Sie würden mir auch die Maske und den Fotografen zahlen. Da wurde ich schon kurz schwach und dachte, eigentlich geil." Als Katharina Locher dann ihren Mann zu Hause fragte, ob dies allenfalls in Ordnung sei, war dieser am meisten darüber verärgert, dass sie überhaupt auf die Idee gekommen sei, ihn danach zu fragen. "Da wurde es mir wieder einmal klar: Die Kinder und er sollen in der Öffentlichkeit neben mir nicht stattfinden." Trotz dieser strikten Trennung, führen sie ein ganz normales Familienleben. "Das ist kein Problem und ich bin froh, ist mein Mann so konsequent - ich wäre es vermutlich nicht und käme dann plötzlich in Schwierigkeiten." Richtig konsequent war Kathi in ihren Teenager-Jahren. Konsequent im nicht zunehmen wollen. "Es fing schleichend an. Das Essen war wegen meiner Schwester, die seit zweijährig Diabetikerin ist, schon immer ein Thema. Nach einer Party im Musiklager musste ich wegen zu viel Alkohol erbrechen und fand: Hey, das ist ja gar nicht schlimm. Also ass ich von da an normal und erbrach mich wieder." Nach der Bulimie folgte die Anorexie. Die Magersucht. "Meine Schwester erwischte mich auf dem Klo. Ich versprach ihr nicht mehr zu kotzen, sie verriet mich dafür nicht bei den Eltern." So ass Kathi nur noch das Nötigste. Der Wendepunkt kam dann auf der Maturreise, als alle anderen Spass hatten, Party feierten und Kathi, aus Angst zu zunehmen, nur daneben sass und sich nicht amüsieren konnte. "Da ging ich nach Hause und beichtete es meiner Mutter. Und wie Mütter eben sind, zückte sie eine Broschüre aus der Küchenschublade und gab mir zu verstehen, dass sie schon lange wusste, was lief." Beide Elternteile bedrängten sie nicht, sondern liessen sie so lange gewähren, bis sie von selbst zu ihnen kam. "Ich weiss aber auch, dass sie eingeschritten wären, wenn ich völlig am Ende gewesen wäre. Aber ich musste es von mir aus machen. Den ersten Schritt. Hätten sie mich zur Rede gestellt, dann hätte ich abgeblockt." Welchen Menschen Kathi gerne aus dem Jenseits zurückholen möchte und womit sie eine ihr angebotene Tasse füllen würde, erzählt sie, neben ihrer Geschichte rund um ihre Essstörung, in dieser Episode.

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